In Zürich wurde am Dienstag der Startschuss für eine dreijährige Pilotstudie zum legalen Verkauf von Cannabis gegeben. Insgesamt 1200 Studienteilnehmer haben nun die Möglichkeit, kontrolliert hergestellte Cannabisprodukte zu erwerben.
Das Projekt, bekannt unter dem Namen „Züri Can – Cannabis mit Verantwortung“, beginnt mit dem Verkauf von Cannabisprodukten in neun Apotheken und sechs Social Clubs, wie die Stadt Zürich am Dienstag bekanntgab. Darüber hinaus wird das städtische Drogeninformationszentrum (DIZ) nun offiziell Cannabis anbieten.
Vor allem für die Social Clubs gab es eine hohe Nachfrage, wie Projektleiterin Barbara Burri vor den Medien erklärte. Die Stadt erhielt insgesamt 34 Anfragen, von denen zehn bewilligt wurden. Die noch fehlenden Clubs werden im Herbst ihr Angebot starten, und es ist geplant, eine weitere Apotheke in das Projekt einzubeziehen.
Es ist wichtig anzumerken, dass im Gegensatz zu Angeboten in Städten wie Amsterdam in Zürich nur Mitglieder mit einer speziellen Karte Zugang zu Cannabis haben. Die meisten der Social Clubs haben sich in bereits bestehenden Räumlichkeiten niedergelassen, da sie nicht nur Verkaufsstellen, sondern auch Treffpunkte für ihre Mitglieder sein möchten.
Die Teilnehmer der Studie sind im Alter von 18 bis 80 Jahren, wobei 80 Prozent von ihnen Männer sind. Marcus Herdener, Chefarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, erwartet, dass dies die Ergebnisse nicht verfälschen wird, da die Mehrheit der Cannabiskonsumenten männlich ist. Die Teilnehmer müssen seit mindestens einem Jahr Cannabis konsumieren, und die meisten geben an, dies zwei- bis mehrmals pro Woche zu tun.