Wegen Mangels an Beweisen ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft nicht mehr weiter gegen den Rammstein-Frontmann Till Lindemann.
Berlin (joga) – Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ihre Ermittlungen wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen den Rammstein-Frontmann Till Lindemann eingestellt. Die Ermittlungen hätten keine Indizien oder gar Beweise dafür erbracht, dass Lindemann Sex mit Frauen gegen deren Willen gehabt oder diesen sogar „willensbeeinflussende oder -ausschaltende Substanzen verabreicht“ habe, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft heute Vormittag der Presse mit.
Bereits seit dem Frühjahr 2022 hatte ein Recherche-Team von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung Aussagen junger Frauen über Sex-Partys mit Till Lindemann im Umfeld der Rammstein-Konzerte gesammelt. Nachdem die Irin Shelby Lynn Ende Mai von ihren traumatischen Erfahrungen bei einer Aftershow-Party in Vilnius berichtete, meldeten sich, teilweise anonym, mehrere Frauen und berichteten ihrerseits von einem regelrechten Rekrutierungssystem zur Anbahnung von Sex.
Seitdem gehen die Anwälte Lindemanns mit Unterlassungserklärungen und einstweiligen Verfügungen gegen einige der Frauen und wegen angeblich „unzulässiger Verdachtsberichterstattung“ auch gegen diverse Medien vor. Auch laut.de hat bereits eine Unterlassungserklärung erhalten.
Im Juni war bekannt geworden, dass die Berliner Staatsanwaltschaft wegen möglicher „Sexualdelikte und Abgabe von Betäubungsmitteln“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hatte. Anlass dafür waren Straf-Anzeigen von Unbeteiligten. Einem Bericht der Welt zufolge sah die Staatsanwaltschaft jedoch keine Möglichkeit, die Tatvorwürfe zu konkretisieren: „Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt.“
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