Für die dritte Single aus seinem Album „Supervision“ borgt sich Kaiserslauterns prominenter Kappenträger den Namen des Klemmbaustein-Marktführers: „Lego“.
Kaiserslautern / Billund (dani) – Erst Kontra K featuren, dann einen ikonischen Song in die Belanglosigkeit reiten … um diese Serie fortzusetzen, muss sich Mark Forster wirklich etwas einfallen lassen. Hat er: Die dritte Single aus seinem dräuenden Album „Supervision“, angekündigt für den 4. November, heißt wie der Trotz-allem-immer-noch-Marktführer unter den Klembausteinen: „Lego“.
Joah, das ist doch wieder etwas, woran die Zielgruppe mühelos andocken kann: kennt jede*r, weckt irgendwie nostalgische Kindheitsgefühle. Darüber, wie überteuert die Marke ist und welche Praktiken der dänische Spielwaren-Gigant zum Beispiel kleinen Händler*innen und kritischen Stimmen gegenüber an den Tag legt, mussten wir uns zum Glück noch nicht den Kopf zerbrechen, als wir seinerzeit auf dem Teppichboden im elterlichen Wohnzimmer unsere Häuschen und Raumschiffe zusammengesteckt haben. Hach, das waren noch …
In seinem neuen Song steht Mark Forster nun, behauptet er, des Nächtens auf irgendeinem Dach, lässt sich vom Sternenhimmel beeindrucken und fühlt sich angesichts der Weite des Universums „kleiner als Lego„. Viel mehr steckt tatsächlich nicht drin, in den Lyrics, die Forsters Fans dessen ungeachtet auch diesmal wieder als Beleg für seine ungeheuere Deepness feiern: Nachdenklich, tiefgründig, bewegend finden Menschen diese Binsen. Das muss ich zwar nicht verstehen, irgendwie ist aber ja trotzdem schön, wenn Musik und Texte Herzen berühren. Wer stolpert da schon über zu Reimzwecken mit aller Gewalt umgebogene Betonungen?
Genau, scheiß doch drauf: Mark Forster spielt „den Einsatz so wie im Casi-no„. Da seine Anhänger*innenschaft ohnehin alles dankbar entgegen nimmt, was er offeriert, muss er sich auch beim Video keine allzu große Mühe geben. In existenzialistisches Schwarz gewandet stellt er sich gemessen traurigen Blickes hin, macht ein paar sparsame Gesten und wirkt vor den Aufnahmen einer beeindruckenden Modelleisenbahn-Anlage, die da recht lieblos in den Hintergrund montiert ist, tatsächlich riesengroß. Warum hat er eigentlich keine Lego-Eisenbahn genommen? Ach, so, vergessen: Die machen ja seit Ewigkeiten schon keine ordentlichen Züge mehr.
Auf der Payroll?
Tatsächlich blitzte in mir kurz Bewunderung auf, ob der Tatsache, dass Mark Forster offenbar gar keine Angst hat, mit der Benutzung des Markennamens für ja offensichtlich kommerzielle Zwecke Legos bekanntermaßen höchst aktive Anwalts-Armada auf sich aufmerksam zu machen. Sooo mutig ist das wohl aber doch nicht. Wahrscheinlich steht er bei denen noch immer auf der Payroll, seit sie ihn letztes Jahr als Weihnachtswichtel angeheuert hatten: